Wer aus gesundheitlichen Gründen auf die Nährwerte eines Produktes achtet, wird es begrüßen, wenn die Angaben zu Eiweiß, Kohlenhydraten, Fett usw. bereits auf der Verpackung stehen.
Aber egal, woher Nährwerttabellen stammen, eines sollten Sie beachten:
Nährwerttabellen geben durchschnittliche Werte wieder, siehe NKV.
Viele Lebensmittel haben schwankende Nährwerte. Dies hat verschiedene Gründe.
- Die Jahreszeit, in der die Produkte gewachsen, geerntet, entstanden sind
- Die örtlichen Gegebenheiten (Zusammensetzung des Bodens, Wassers usw.)
- Der Einfluss von unterschiedlichen Sorten oder Tierrassen
- Die Lager- und Verarbeitungsbedingungen
- Und und und.
Beispiele gefällig?
Bei Kühen wird die Milch wird fettreicher, wenn sie Grünfutter fressen. Grünfutter (Gras oder Heu) wiederum verändert je nach Ernte- oder Weidejahreszeit seine Zusammensetzung, das wirkt sich auf die Milch aus, der Fettgehalt der Milch schwankt.
Auch die Zusammensetzung des Fettes, d.h. das Fettsäuremuster, ändert sich. Dadurch ist Butter aus Sommermilch weicher als aus Wintermilch. Es sei denn, der Mensch greift durch Mischung des Futters oder der Milchrohstoffe bei der Butterung ein.
Gemüse, das auf dem Feld reifen konnte, hat eine andere Zusammensetzung als solches, das unreif geerntet wird und im Lager nachgereift.
Ein guter oder schlechter Sommer ändert nicht nur die Qualität der Ware, sondern auch die Inhaltsstoffe.
Falsch gelagertes Gemüse erleidet einen höheren Vitaminverlust.
Ein Roter-Boskoop-Apfel ist reicher an Vitamin C als ein Granny Smith.
Ein geschälter Apfel enthält deutlich weniger Vitamin C als ein Apfel mit Schale.
Ein Apfel, der auf der Sonnenseite des Baumes hängt hat mehr Vitamin C als ein Apfel von der Schattenseite.
Denken Sie nur an Wein; wie sich Jahrgang, Lage, Rebsorte auf den Geschmack auswirken. So ist es auch bei Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch, Milch. Es gibt viele Einflussfaktoren für Geschmack und Nährwerten.
Wenn Sie auf einen bestimmten Nährstoff achten wollen, so sind Nährwerttabellen eine gute Hilfe. Aus den beschriebenen Gründen ist es jedoch nicht sinnvoll, auf jedes Zehntelgramm Fett, Zucker oder jede Kalorie zu sehen.